Newsletter 37
Hintergrund: Es gibt bereits einige Studien, die besagen, dass sich eine körperliche Aktivität günstig auf die Lebensqualität auswirken kann. Die genaue Anzahl der täglichen Schritte, die sich günstig auf eine verringerte Sterblichkeit auswirkt,war jedoch unklar.
Ziele: In dieser amerikanischen Studie versuchten Forscher herauszufinden, wie sich die Anzahl Schritte und die Schrittintensität ( Schritte pro Minute) auf die Sterblichkeit auswirken kann.
Methode: Die Studie wurde als Teil einer nationalen Gesundheitsbeobachtungsstudie durchgeführt. Dabei nahmen 4840 Erwachsene, die älter als 40 Jahre waren, teil. Sie mussten dazu während 6 Tagen für 14 Stunden pro Tag einen Schrittmesser (Accelerometer) tragen.
Resultate: Im Laufe der Beobachtungsperiode von 10 Jahren ereigneten sich 1165 Todesfälle. Dabei zeigte sich, dass Personen, die mehr als 12000 Schritte pro Tag durchführten eine deutlich tiefere Sterblichkeit aufwiesen ( 5 gegenüber 77 pro 1000 Personenjahre). Nach Korrektur für verschiedene demographische und klinische Variabeln war die Risikoreduktion von Teilnehmern, die mehr als 12000 Schritte pro Tag durchführten immer noch 65 % (Hazard ratio 0.35) Das Muster blieb gleich auch bei spezifischen Krankheiten wie cardiovaskuläre Erkrankungen oder Krebs.
Hingegen war die grössere Schrittintensität nicht signifikant mit einer tieferen Sterblichkeit verbunden (1).
Schlussfolgerung: Es bleibt dabei. Gehen ist gesund, solange kein Sturz stattfindet. Dabei sollten wenn möglich 12000 Schritt pro Tag durchgeführt werden. Für ältere Patienten sind mindestens 3 Spaziergänge a 20 Minuten pro Woche empfohlen. Diese Aktivitäten sollten mit einem regelmässigen Kraft und wenn möglich auch Gleichgewichtstraining verbunden werden.
- JAMA 2020 Mar 24/31;323:1151