Newsletter 43
Hintergrund: In früheren klinischen Studien wurde der Xanthinoxidase-Hemmer Febu, der in der Gichttherapie eingesetzt wird, als 2. Wahl betrachtet. Dies aufgrund von Hinweisen auf vermehrte kardiovaskuläre Nebenwirkungen und dem höheren Preis im Vergleich zur Standardtherapie mit Allo.
Methode: In einer neuen postmarketing Sicherheitsstudie, die von der europäischen Zulassungsbehörde verlangt wurde, konnten nun neue Daten das Sicherheitsprofil bezüglich kardiovaskulären Nebenwirkungen von Febu präzisieren. Dabei wurden über 6000 Patienten mit einer therapiebedürftigen Gicht in einer non-inferiority Studie (FAST) über 4 Jahre beobachtet. Patienten mit einem grösseren kardiovaskulären Event in den letzten 6 Monaten wurden ausgeschlossen.
Das Durchschnittsalter war 71 Jahre. Die eine Gruppe erhielt weiterhin Allo (100-900mg) und die Vergleichsgruppe wechselte zu Febu (80-120mg). Nach eine Beobachtungsphase von 4 Jahren zeigten sich folgende Resultate.
Resultate: Die Febu-Gruppe hatte tiefere Häufigkeiten von grösseren kardiovaskulären Ereignissen im Vergleich zur Allo-Gruppe (5.6% versus 7.9%) und kardiovaskulär related Tod (2% versus 2.7%) und gesamt Mortalität 7.2% versus 8.6%).
Schlussfolgerung: Verglichen mit einer früheren Studie (CARE) ware das kardiovaskuläre Risiko bei der Behandlung von Gichtpatienten mit Febu tiefer als mit Allo. Ob die Daten auch auf Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko übertragen werden können ist unklar. Zur Zeit läuft in England eine Studie bei der Allo gegen usual care (Placebo) bei Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung verglichen wird (all-Heart) (1)
- Mackenzie IS et al Long-term cardiovascular safety of feb compared with allo in patients with gout. Lancet 2020 Nov 28. Vol 396:1745-1757