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Sollen Schulterschmerzen operiert werden bei intakter Rotatorenmanschette?

Februar 6, 2018 By Prof. Dr. Robert Theiler Leave a Comment

Die sogenannte arthroskopische subacromiale Dekompression wird häufig bei chronischen Schulterbeschwerden durchgeführt. Dabei sollte der subacromiale Raum durch Entfernung von Weichteil und Knochenmaterial erweitert werden,  um mehr Platz für die Sehnen zu schaffen.

Englische Forscher haben nun eine relevante Studie zu diesem Thema bei 313 Patienten durchgeführt (siehe Quelle). Diese Patienten hatten seit über 3 Monaten Schulterschmerzen mit Einklemmsymptomatik der subacromialen Sehne und mindestens 1x einen Physiotherapiezyklus und eine einmalige Schulterinfiltration mit Steroiden. Die Patienten wurden in 3 Gruppen zufällig eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt eine arthroskopische Dekompression mit Weichteil und Knochenentfernung, die zweite Gruppe eine Arthroskopie als Scheinkontrollgruppe ohne Entfernung von Gewebe. Beide Interventionsgruppen erhielten 1-4 Physiotherapiesitzungen und die dritte Gruppe erhielt keine Therapie und nur eine Nachkontrolle nach 3 Monaten. Alle Patienten mussten einen validierten Schulterbeschwerdefragebogen (Oxford Schulter Score) ausfüllen.

Alle Gruppen verbesserten sich signifikant nach 6 und 12 Monaten. Obwohl die Operationsgruppen nach 6 Monaten bessere Resultate als die Nicht-Operationsgruppe zeigten, war diese Differenz klinisch für die Patienten nicht relevant.

Schlussfolgerung: Bei Schulterschmerzen infolge einer sogenannten Impingement- oder Einklemmsymptomatik sollte soll lange wie möglich nicht invasiv d.h. ohne Operation durch einen Facharzt wie Rheumatologen behandelt werden. Falls eine Operation in Erwägung gezogen wird, sollte eine Zweitmeinung eines Facharztes eingeholt werden. Bei dieser gut gemachten Studie fehlen leider die konkreten Angaben zum Konsum von topischen oder peroral eingenommenen Schmerz- und Entzündungshemmer wie nicht-steroidale Antirheumatika.

Quelle: Beard DJ et al Arthroscopic subacromial decompression for subacromial shoulder pain (CSAW): A multicenter, pragmatic, parallel group, placebo-controlled, three group, randomised surgical trial Lancet 2017 Nov 20

Filed Under: Lifestyle Tagged With: keine, operation, schulter, schulterschmerzen, sinnvoll

Erhöhtes Krebsrisiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und Biological Therapie?

November 18, 2017 By Prof. Dr. Robert Theiler 2 Comments

Aufgrund von Beobachtungen war unklar, ob Patienten mit rheumatoider Arthritis, die mit sognannten „Biological“ Medikamenten behandelt wurden , ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen aufweisen. [Read more…] about Erhöhtes Krebsrisiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und Biological Therapie?

Filed Under: Biologicals, Krebserkrankungen, rheumatoide Arthritis Tagged With: biologicals, krebs, krebserkrankungen, Studie

Sind intra-artikuläre Injektionen auch bei Patienten mit Blutverdünnern möglich?

November 1, 2017 By Prof. Dr. Robert Theiler Leave a Comment

Viele Orthopäden und Rheumatologen sind immer noch zurückhaltend, wenn sie eine intra-artikuläre Injektion zur Schmerztherapie bei Patienten mit „Blutverdünnern“ durchführen müssen.

Studien haben gezeigt, dass das Risiko für eine relevante Blutung bei Patienten mit Blutverdünnern wie Vitamin-K Antagonisten (Marcoumar) kleiner als 0,5% ist. Das Risiko bei Patienten für eine relevante Blutung bei Patienten, die mit den neuen direkten Gerinnungshemmern behandelt werden, wurde bisher nicht untersucht.

In einer Studie der Mayo Klinik wurde dieses Risiko nun untersucht. Es handelte sich um Patienten, die Rivaroxaban (Xarelto) apixaban (Eiquis) und dagibatran (Pradaxa) einnehmen mussten. Während einer sechsjährigen Beobachtungsphase konnten 1050 intra-artikuläre oder Schleimbeutel-Injektionen untersucht werden. 22% der Patienten nahmen die neuen Gerinnungshemmer plus Aspirin ein und 1% nahm zusätzlich clopidogrel. 7% der Injektionen wurden durchgeführt bei Patienten die eine tiefe Thrombozytenzahl aufwiesen. Die häufigsten Gelenke, die punktiert oder injiziert wurden waren das Knie oder das Schultergelenk. Die meisten Patienten hatten eine Nachkontrolle innerhalb 30 Tage im Median nach 5 Tagen. Eine relevante Blutungskomplikation wurde definiert als eine Blutung, die zum Besuch einer Notfallstation oder einer Klinik führte innerhalb von 14 Tagen nach der Punktion. In all diesen Fällen trat keine dieser Komplikation auf (1).

Schlussfolgerung: Diese Daten sprechen dafür, dass auch bei Patienten mit herkömmlichen und neuen Gerinnungshemmern intra-artikuläre Punktionen oder Infiltrationen in geübten Händen durchgeführt werden können.

  • Yui JC et al. Arthrocentesis and joint injection in patients receiving direct oral anticoagulants. Mayo Clinic Proc 2017 Aug; 92: 1223

Filed Under: Schmerztherapie Tagged With: blutung, blutverdünner, gerinnungshemmer, infiltrationen, intra-artikulär, punktionen, Schmerztherapie, spritze

Kombinierte Behandlung mit Chondroitin und Glukosamin bei Kniearthrose: Eine Placebotherapie?

Juni 5, 2017 By Prof. Dr. Robert Theiler Leave a Comment

Hintergrund: Seit Jahren ist die schmerzlindernde oder krankheitsmodifizierende medikamentöse Therapie mit Chondroitin oder Glukosamin bei Kniearthrose umstritten. Die Studienresultate sind kontrovers und es gibt Hinweise, dass diese Präparate aus dem Darm gar nicht resorbiert werden. Deshalb ist auch der postulierte pharmakologische Wirkmechanismus unklar.

Ziel: In einer multizentrischen, spanischen Studie sollte die Wirksamkeit und Sicherheit bei 164 schmerzgeplaten Kniearthrosepatienten von Chondroitinsulfat und Glukosaminsulfat gegenüber einem Placebopräparat (Scheinpräparat) getestet werden. Alle Patienten hatten eine radiologisch nachgewiesene Kniearthrose im Stadium II-III. Dabei wurde der Effekt auf  die Patienten über 6 Monate mit dem WOMAC Schmerz- und Funktionsscore evaluiert sowie mit den international anerkannten  OMERACT Kriterien miteinander verglichen.

Resultate: Interessanterweise zeigte die Chondroitin und Glukosaminkombination die gleiche Wirkung wie das Placebopräparat. Die Schmerzreduktion in der Placebogruppe über 6 Monate war 33% und in der aktiven Chondroitin/Glukosamingruppe 19%. (kein signifikanter Unterschied). Die Aktive und die Placebo Gruppe verbesserten sich beide gleich in der Schmerz und Funktions-Dimension. Die Ansprechrate und der Gebrauch der Schmerzreservemedikation war in beiden Gruppe gleich. Nebenwirkungen waren selten und auf beide Gruppen gleich verteilt (1).

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt erneut, dass die Kombination Chondroitin und Glukosamin wie ein Placebopräparat auf die Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung bei schmerzhafter Kniearthrose wirkt. Es stellt sich deshalb die Frage wieso die Präparate eingesetzt werden sollten?

  • 1) Roman-Blas JA et al Arthritis and Rheumatology, Vol 69 No 1 Jan. 2017: 77-85

Filed Under: Kniearthrose Tagged With: Chondroitin, chondroitinsulfat, glucosamin, Glukosamin, Knie, knierarthrose, Knieschmerzen, Placebo, Präparat, Studie

Reicht sportliche Aktivität am Wochenende zur Lebensverlängerung?

Februar 28, 2017 By Prof. Dr. Robert Theiler Leave a Comment

One of the oldest runners - 82 years and still young by heart.

Die meistens Ratgeber empfehlen mittelstarke sportliche Aktivitäten zur Lebensverlängerung während mehreren Tagen pro Woche (2-3 Mal). Die Wirkung bei Personen, welche nur am Wochenende Sport machen (sogenannte „Weekend Warriors“), war leider lange Zeit unbekannt. Dank einer neuen Studie gibt es nun neue Erkenntnisse.

 

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Filed Under: Lifestyle Tagged With: länger leben, leben, lebenserwartung, lebensverlängerung, ratgeber, regelmässig, sport, Studie, tod, wochenende

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