Newsletter 51
Hintergrund: Studien zu Knieschmerzen wurden bisher meistens bei älteren Personen vor allem mit Kniearthrosen durchgeführt. Es gibt wenig Daten zu Frauen mittleren Alters. Zudem ist der Zusammenhang zur Muskelkraft und zur Weichteilkörperzusammensetzung unklar.
Ziel: In dieser Studie sollte der Zusammenhang zwischen Muskelkraft und Knieschmerzen sowie Körperweichteilzusammensetzung untersucht werden.
Methode: Die Studienkohorte umfasste 25 jährige Frauen zu Beginn (N= 1064). Diese wurden 10 Jahre später nachuntersucht (N= 728). Sie beantworteten in einem Fragebogen Fragen zur Gesundheit und zum Lebensstil. Zudem wurde eine Ganzkörperknochendichtemessung mit Muskel- und Weichteilmessung durchgeführt.
Resultate: 33 % der Frauen (N=260) gaben intermittierende Knieschmerzen an, obwohl kein Unterschied im Aktivitätsniveau der Frauen mit oder ohne Knieschmerzen bestand. Die gemessene Körperzusammensetzung war jedoch unterschiedlich. Frauen mit Knieschmerzen hatten einen höheren Bodymassindex (BMI 25.6 vs 24.1) einen höheren Fettmassen-Index (9.2 vs 8.2) und prozentual eine höhere Fettkörpermasse (34.7 vs 33.2). Gleichzeitig hatten Sie eine tiefere Muskelmasse (Ganzkörper 61.5 vs 62.8 und an den Beinen 20.6 vs 21). Sie hatten auch eine schwächere Wadenmuskulatur (Extensoren 184.9 versus 196.8) Flexoren 96.6. vs 100.9. Allerdings war das Verhältnis in der Oberschenkelmuskulatur höher (Beuger zu Strecker 0.53 vs 0.51). Die Muskelkraft zu Beginn der Messung war schwach korreliert zu den Knieschmerzen bei der Nachuntersuchung. Uebergewichtige Frauen hatten zwar absolut eine höhere Muskelkraft, jedoch war sie tiefer wenn man Sie mit dem Geswicht adjustierte im Vergleich zu Normalgewichtigen Frauen (1).
Schlussfolgerung: Knieschmerzen sind schon häufig bei Frauen im mittleren Alter. Frauen mit Knieschmerzen hatten eine schwächere Wadenmuskulatur und prozentual mehr Körperfett und weniger Muskelmasse. Ein gesunder Lebensstil mit normalem Bodymass Index (BMI) scheint sich günstig auf die Gesundheit der Kniegelenke bei Frauen auszuwirken.
- Ericsson YB et al. BMC Muskuloskelet Disorder 2021; 22:715
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