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Hintergrund: Ischias-Schmerz (Kreuzschmerz ins Bein ausstrahlend) wird häufig durch einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule sowie arthrotische Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke verursacht und führt zu starken Schmerzen und längeren Perioden von Behinderung. Obwohl Akupunktur bei Patienten mit chronischem Ischias weit verbreitet ist, gibt es kaum kontrollierte Studien für ihre Wirksamkeit.
Ziel: Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Akupunktur im Vergleich zu Scheinakupunktur bei Patienten mit chronischem Ischias aufgrund eines Bandscheibenvorfalls.
Design, Rahmenbedingungen und Teilnehmer: Es handelte sich um eine multizentrische, randomisierte klinische Studie mit zwei Armen, die in 6 tertiären Krankenhäusern in China an Patienten mit chronischer Ischialgie aufgrund eines Bandscheibenvorfalls durchgeführt wurde. Die Teilnehmer wurden vom 25. März 2021 bis zum 23. September 2021 rekrutiert, mit einer abschließenden Nachbeobachtung bis zum 22. September 2022. Die Datenanalysen wurden von Dezember 2022 bis März 2023 durchgeführt.
Interventionen: Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und erhielten über einen Zeitraum von 4 Wochen 10 Akupunktursitzungen (n = 110) oder Scheinakupunktur (n = 110). Die Teilnehmer, die Ergebnisprüfer und die Statistiker waren verblindet.
Hauptergebnisse und -messungen: Die beiden koprimären Ergebnisse waren Veränderungen der visuellen Analogskala (VAS) für Beinschmerzen und des Oswestry-Behinderungsindex (ODI) vom Ausgangswert bis zur 4. Woche. Sekundäre Endpunkte waren unerwünschte Ereignisse.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 216 Patienten (mittleres Alter [SD]: 51,3 [15,2] Jahre; 147 Frauen [68,1 %] und 69 Männer [31,9 %]) in die Analysen einbezogen. Der VAS für Beinschmerzen verringerte sich in Woche 4 um 30,8 mm in der Akupunkturgruppe und um 14,9 mm in der Scheinakupunkturgruppe (Mittelwertdifferenz, -16,0; 95 % KI, -21,3 bis -10,6; P <0,001). Der ODI sank in Woche 4 um 13,0 Punkte in der Akupunkturgruppe und um 4,9 Punkte in der Scheinakupunkturgruppe (Mittelwertdifferenz: -8,1; 95 % KI: -11,1 bis -5,1; P <0,001). Sowohl beim VAS als auch beim ODI wurde der Unterschied zwischen den Gruppen ab Woche 2 deutlich (mittlere Differenz: -7,8; 95 % KI: -13,0 bis -2,5; P = 0,004 bzw. -5,3; 95 % KI: -8,4 bis -2,3; P = 0,0 01) und hielten bis Woche 52 an (Mittelwertdifferenz: -10,8; [95 % KI: -16,3 bis -5,2; P < 0,001; bzw. -4,8; 95 % KI: -7,8 bis -1,7; P = 0,003). Es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse auf (1).
Schlussfolgerungen und Relevanz: Diese randomisierte klinische Studie ergab, dass Akupunktur bei Patienten mit chronischer Ischialgie aufgrund eines Bandscheibenvorfalls in Woche 4 zu weniger Schmerzen und einer besseren Funktion führte als Scheinakupunktur, und diese Vorteile hielten bis Woche 52 an. Akupunktur sollte als potenzielle Behandlungsoption für Patienten mit chronischer Ischialgie aufgrund eines Bandscheibenvorfalls auch in Betracht gezogen werden. Unklar bleibt wie die begleitende Schmerzmedikation bei der Analyse der Daten berücksichtigt wurde.
Versuchsregistrierung: Chictr.org Identifier: ChiCTR2100044585.
- Tu Jian-Feng Acupuncture vs Sham Acupuncture for Chronic Sciatica From Herniated Disk: A Randomized Clinical Trial, JAMA Intern Med 2024, Oct 14: e245463
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