Newsletter 46
Hintergrund: Es ist bekannt, dass Herzkreislauftraining sich günstig auf die Gesundheit auswirkt und eine Reduktion der Sterblichkeit bewirken kann. Der genaue Mechanismus ist jedoch bis heute unklar.
Ziel der Studie: In einer grossangelegten Studie mit Vergleichsdaten aus der Framingham Herzstudie wollte man die metabolischen Veränderungen bei Probanden durch ein 12 minütiges Herzkreislauf Training testen.
Methode: Dabei wurde zu Beginn des Trainings (n= 471) und auf dem Höhepunkt Blut untersucht (n=411). Das Durchschnittsalter betrug 53 (+/- 8 Jahre). 63% der Probanden waren Frauen.
Resultate: Bei 502 von 588 gemessenen Metaboliten konnten Veränderungen vom Basiswert zum Peakwert (Spitzenwert) dokumentiert werden. Dabei zeigten sich Veränderungen bei Metaboliten in Zusammenhang mit der Insulinresistenz sowie dem Fettabbau. Ebenso zeigten sich Veränderungen in Zusammenhang mit der Bioverfügbarkeit von Nitritoxid und dem braunen Fettgewebe. Zum Vergleich wurden 177 Metaboliten herangezogen, wobei 164 eine gleichgerichtete Veränderung zeigten. Die Veränderungen waren abhängig von der Intensität der Exercise-Therapie, vom Geschlecht und vom Body Mass Index.
Verschiedene Metaboliten vor der Exercise-Therapie zeigten Abhängigkeiten vom Fitnesszustand (Maximales Atmungsvolumen, Blutdruck, peak Vo2). Dabei konnten 4 typische Muster von Veränderungen herausgefiltert werden (1).
Schlussfolgerung: Diese Untersuchungen werden es uns in Zukunft erlauben den Mechanismus der positiven Effekte von metabolischen Veränderungen und einzelnen Metaboliten auf den Kreislauf zu entschlüsseln. Sie werden in Zukunft helfen neben dem gezielten Muskeltraining auch ein gezieltes kardiovaskuläre Training zu definieren. Diese Grundlagen sind wichtig um Leitlinien in der Exercise-Therapie der Altersmedizin zu entwickeln.
- Nayor M et al. Metabolic Architecture of Acute Exercise Response in Middle-aged Adults in the Community. Circulation 2020 Nov 17; 142(20): 1905-1924