Newsletter 70
Hintergrund: Patientinnen mit Übergewicht und Kniearthrosen wird häufig geraten ihr Gewicht zu reduzieren. Dies um auch das Fortschreiten der Kniearthrose zu verlangsamen.
Der Beweis konnte bis heute jedoch nicht erbracht werden.
Ziel: Da in den USA mehr Übergewichtige Personen leben, haben amerikanische Forscher diese Frage in der longitudinalen Osteoarthritis Studie genauer untersucht.
Methode: Dabei wurden die klinischen und radiologischen Arthrose Daten der Knie und der Hüfte von 2800 Studienteilnehmer analysiert. Das Durchschnittsalter betrug 45- 79 Jahre.
Resultate: Während einem Beobachtungszeitraum von 4 Jahren hatten 11% der Teilnehmer Zeichen einer Zunahme der radiologischen Arthrose in den Knien. Die Teilnehmer, die in dieser Zeit mehr als 5% Gewicht zugenommen haben, hatten auch Zeichen einer Zunahme der Kniearthrose im Vergleich zur Gruppe der Teilnehmer die 5% an Gewicht abgenommen hatten. (OR 1.26 vs 0.69). Bei den Teilnehmern mit Gewichtszunahme konnte radiologisch vor allem eine Verschmälerung des medialen Gelenksspaltes beobachtet werden. Die Muster der begleitenden Kniegelenkschmerzen verliefen parallel zu den radiologischen Veränderungen. Im Gegensatz dazu konnten bei Teilnehmern mit Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme keine radiologischen Veränderungen in der Hüfte sowie Hüftschmerzen dokumentiert werden.
Schlussfolgerungen: Diese Studiendaten belegen die Wichtigkeit der Gewichtsreduktion bei Patienten mit Kniearthrosen. Deshalb ist es für die Ärzte wichtig in Patientengesprächen auf diesen günstigen Effekt aufmerksam zu machen um die Patientenmotivation zu steigern. Jedoch konnte in der Studie auch gezeigt werden, dass dieser günstige Effekt bei der Hüftarthrose nicht nachgewiesen werden konnte.
- Joseph GB et al. Effects on weight change on knee and hip radiographic measurements and pain over 4 years. Data from the Osteoarthritis Initiative. Arthritis Care Res 2023 Apr, 75: 860
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